Schachproblem von Hans Peter Rehm

In dem Februarheft 2004 von Schach-Aktiv habe ich die Lösungsbesprechung zu einer Aufgabe von Rehm gelesen. Durch die Besprechung wurde ich neugierig auf die Stellung dieses Problems. Freundlicherweise hat mir Herr Chlubna diese Aufgabe zugeschickt.

Fantastisch ist Rehm mit ihrem originellen Pendelmechanismus 1. Sb6! droht 2. Da4+ Kc5 3. Dxc4# und erzwingt die Linienöffnung 1. ...Lf5. Mit 2. g4 Txg4 wird die Rückkehr des Läufers verhindert, der jetzt den Th5 verstellt. Das verschafft dem Weißen nach 3. Sd7 die Drohung 4. Dc5 Ka4 5. Sb6 4. ...Ka6 5. Db6# und zwingt den Läufer zu seinem nächsten Schritt 3. ...Le4 Mit 4. Tf5+ Txf5 wird der Läufer wieder eingeklemmt und hat nach 5. Sb6 nur 5. ... Ld5 als Parade. Den Block auf d5 nutzt Weiß mit 6. Da4+ Kc5 7. Sb3+ cxb3 8. Sd7# ist es nicht köstlich, wie der Lipizzaner zwischen d7 und b6 hin- und herspringt? Mit 3. ... Sc8 4. Dc5+ Ka4 5. Sb6+ Sxb6 6. Kxb6 Le4 7. Dxc4+ Ka3 8. Db3# gibt es noch eine erwähnenswerte Nebenvariante. "Sehr witzig: Der Käfig um den Narren wird Stück für Stück verkleinert, bis am Ende der Fernblock auf d5 erzwungen ist", schreibt Volker Gülke. Für eine Überraschung sorgte Dieter Kutzborski, der sich "an eine eigene Jugendsünde" erinnert fühlte:

1. Lf6 Lc4 2. Tb5+ Txb5 3. Lg5 Ld5 4. c4 Txc4 5. Lf6 Kxf6 6. Dg5#
Rehms Aufgabe ist ohne Zweifel besser, weil der schwarze Läufer dreimal gelenkt wird und der weiße Springer nochmals auf d7 zurückkehrt. Doch Kutzborskis einfachere Fassung ist ein partieller Vorgänger und muss vom Preisrichter berücksichtigt werden, daran ist nicht zu rütteln. (Lösungsbesprechung aus Schach Aktiv vom Februar 2004) Die Schachspalte wird nach dem Tod von Friedrich Chlubna von Wilfried Seehofer geleitet, der das hohe Niveau der Aufgaben halten konnte.
Das Ende für die Schachspalte in Schach Aktiv kam völlig überraschend Anfang 2013. Der österreichische Schachbund sah zur großen Bestürzung aller Problemschachfreunde keinen Bedarf mehr für Problemschach in der Schachzeitung. 

Das nächste Problem hält Rehm für eine  seiner besten Aufgaben, so schreibt er es in seinem Buch von 1994. 

(1. – Txf7 2. ??) 1. Da5/Da1? zu langsam (z.B. 1. – Sc6!),
1. Da6! (~/Sc6? 2. De6+/Dxc6+) Sb6 2. Dxb6 d1S 3. De6+ Le5 4. Dxe5#,
1. – Td6 (2. Da1? Td5!) 2. Da5 (Sc6 3. S7xd6+ Lxd6 4. Dd5#) Td7 3. S5d6+ Txd6/Lxd6 4. Sg3/Dd4#, 2. – Td4 3. Sg3+ Lxg3 4. Df5# (2. – Td5? 3. Dxd5#, 1. – Te7 2. Da5 Td7 3. S5d6+,
2. – S8~ 3. Db6 ~ 4. Dd4/Dxd3#, 2. – Sb5 3. Dxa8+ Tb7 4. Dxb7#),
1. – Ld6 (2. Da5? Lh2!) 2. Da1 Lb8 3. S7d6+ Txd6/Lxd6 4. Sg3/Dd4#
(2. – Sc6? 3. S7xd6+/S5xd6+), 2. – Lh2 3. Kxh2 ~ 4. De5/Sg3#,
2. – Lf4 3. Txf4+ Kxf4 4. De5#

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