Schlagabtausch im Räuberschach

Ralf J. Binnewirtz - Völlerei auf dem Schachbrett 100 Jahre Schlagschachkompositionen 1901-2000
Schachverlag Manfred Mädler Dresden 2000
Format 14,5cm x20,5cm kartoniert 143 Seiten 161 Diagramme
DM 24.80

BuchcoverDieses Büchlein, das sich an alle Freundinnen und Freunde des Schachs und seiner Abarten wendet, speziell auch an jene, die sich an der Schachkomposition in allen ihren Spielarten zu erfreuen vermögen, soll eine kleine Lücke in der Schachliteratur schließen. Bisher existiert nämlich kein Buch in deutscher und meines Wissens auch nicht in einer anderen Sprache, das sich ausschließlich mit dem Schlagschach und besonders der Schlagschachkomposition beschäftigt - nur wenige Bücher aus Vergangenheit und Gegenwart widmen diesem Thema vereinzelte, mehr oder (meist) weniger umfangreiche Kapitel. .... Die vorliegende Anthologie hat vielmehr das Ziel, eine möglichst vollständige Zusammenstellung von Schlagschachaufgaben (Endspielstudien, Probleme) zu präsentieren, die auch solche mit zusätzlichen Märchenelementen sowie retroanalytische und schachmathematische Schlagschachprobleme einschließt. Dem ungeachtet vermag natürlich auch der Schlagschachpartiespieler aus dem Studium des vorgelegten Endspielmaterials einigen Nutzen zu ziehen in Anbetracht der Überlappung von Partie und Komposition auf dem Gebiet des Schlagschachendspiels.

Dieser Aufgabensammlung ist ein historischer Abriss des Schlagschachs vorangestellt, aus dem u. a. hervorgeht, dass die erste Schlagschachkomposition vor 100 Jahren veröffentlicht wurde, d. h. mit der Herausgabe dieses Büchleins ist zugleich ein kleines Jubiläum verbunden.

Paul Schellenberg
Dresdner Schach-
Kalender 1901








Weiß am Zug gewinnt

1. e5 Lxe5 2. Lxa8 Lxd4 f8=D Lxc5 4. Dxc5 h4 5. Dxa7 h3 Lg2 Gxg2 7. Df7 g1=K 8. Df2 Kxf2 9. - 10. a8=T oder 7. ...g1=S 8. Df3 Sxf3 9. - 10. a8=S/T
Fabrice Liardet weist darauf hin, dass 6. Le4 h2 7. Ld3 ebenfalls geht, z. B. 7. ... h1=L 8. Le4 Lxe4 9. Da8 Lxa8 10. a7

Aus dieser Chronik erfährt man auch, dass die Entwicklung dieser Schachvariante eher sprunghaft als stetig verlief und neue Anregungen immer nur von wenigen gegeben wurden, unter ihnen einige Problemkomponisten, was nicht so ungewöhnlich ist, wenn man bedenkt, dass diese Spezies häufiger mit einer Neigung zum Unorthodoxen ausgestattet ist als der "normale" Schachspieler. Natürlich bin ich mir bewusst, dass Schachvarianten, zu denen auch das Schlagschach gehört, nur eine kleine Nische im großen "Schachraum" für sich beanspruchen können, auch dürften die Anhänger derartiger Varianten ein ähnlich geringes Ansehen bei den Normalschachspielern genießen wie die Problemisten, die in den Schachmagazinen inzwischen immer mehr an Terrain verlieren. ....


Ralf J. Binnewirtz aus den Vorbemerkungen zu Schlagabtausch im Räuberschach Völlerei auf dem Schachbrett oder Freßzwang bis zum letzten Zug

Home