Mehrzüger 2001
Ralf Krätschmer
idee & form 2001
2. ehrende Erwähnung |
1. Kxd7? d3 2. Txe6+ Kd4 3. Te4+ Kc3! und der schwarze
König entweicht über c3. Mit dem Pendel 1. Lf8 Kf6 2. Se4+ Ke5 3. Sxc5 Kf6 4. Se4+ Ke5 5. Sd2 Kf6 6. Le7+ Ke5
lässt sich der schwarze Bc5 beseitigen , und der Hauptplan schlägt durch
7. Kxd7 d3 8. Txe6+ Kd4 9. Lb4 Le5 10. Txe5 Kxe5 11. Lc3# (Mustermatt)
Ist das nicht wieder eine dieser unzähligen Pendeleien, die in ein triviales Pflicht-Mustermatt mündet? Auch; und deshalb tat ich mich lange schwer mit ihrer Platzierung. Dennoch strahlt sie für mich eine unwiderstehliche Harmonie im Ganzen mit dialektischen Finessen im Kleinen aus, wie man das in dieser Abrundung vor allem von Johandl kennt. Zwar sehen wir nur einen Vorplan und einen Grundplan, aber es sind schöne und lange Pläne. Sieht das Probespiel, das sich wegen des Satzfluchtschaffung *1. ... d3 durchaus aufdrängt, ganz nach einem Turmmatt als Grundplan aus, so belehren uns der stille Zug 9. Lb4! Sicherung und Hinführung zugleich, und das Qualitätsopfer 10. Txe5 eines Besseren: eigentlicher Star ist der weiße Läufer. Im Vorplan droht er ein Matt aus dem Nordosten, wohin ihm der schwarze König nacheifert, und im Grundplan, fast scheint es mir ein heimlicher "Untergrundplan", gibt er den Todesstoß aus dem Südwesten, wohin ihm der schwarze König diesmal vorausgeeilt war.
(Preisrichter Jörg Kuhlmann)
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