Mehrzüger 2006

Die Publikation des 1000. Schachrätsels im Dezember 2006 war für den Verlag der angesehenen Tageszeitung DER STANDARD (Zeitung in Österreich) der Anlass zur Veranstaltung eines internationalen Kompositionsturnier. Die Regeln waren streng: gefordert waren direkte Mattaufgaben logischen oder strategischen Stils, es durften nicht mehr als 16 Figuren verwendet werden und das Matt musste in fünf bis zehn Zügen erreicht sein. Mittlerweile ist eine Broschüre in dem ungewöhnlichem Format (12cm auf 24cm) mit den 18 prämierten Aufgaben unter dem Titel Präzisionsmalereien erschienen (herausgegeben von Michael Ehn und Ernst Strouhal) 
Die Probleme wurden auf hochwertiges Papier be-druckt. 

Ralf Krätschmer
Standard 
2/12/2006
Lob








#6

Der Hauptplan mit Tg5+ scheitert noch, weil die schwarzen Springer f3 decken. Diese müssen zuerst weggelenkt werden. 
1. La4 Sb5 2. Lb3 Sxb3 3. Tg5+ fxg5 4. Dxh7 Kg4 5. Dh3+ Kf4 6. Df3#

Hier gilt es  zu erkennen, dass das unscheinbare f3 das wichtigste Feld für Weiß ist. Das erklärt, warum die beiden schwarzen Springer, die dieses Feld bewachen, durch starke Drohungen weggelenkt werden müssen: 1.La4! droht Matt auf e8. 1. ... Sb5 2.Lb3 droht Matt auf f7, so dass Schwarz tauschen muss. 2. Sxb3 Und nun ein Opfer, damit die Dame in Aktion treten kann: 3. Tg5+! fxg5 Falls 3. .. Kh4, so 4.Dh6 matt. Es folgt der Schlussangriff: 4. Dxh7+ Kg4 5. Dh3+ Kf4 6. Df3 matt. Dieses besonders ästhetische Matt, an dem alle weißen Figuren mitwirken und bei dem jedes Feld rund um den schwarzen König nur ein einziges Mal gedeckt ist, nennt man Modellmatt.
(Preisrichter Klaus Wenda)


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