Ein Vergleich der Diagramme V und VI macht deutlich, wie stark eine
Neufassung vom Original abweichen kann.
V Carl Bilfinger
Hans Selb
Schach-Echo 1958
3. ehrende Erwähnung |
1. ... Txf4 2. Sg5 Th4#; l. g1=T Txf4 2. Tg5 Tf2#
Dem Preisrichter im Schach-Echo war begreiflicherweise die kompakte Stellung im
Osten mit sechs schwarzen Bauern ein Dorn im Auge. Doch lässt sich daran mit Sh3 leider
nichts ändern. Die Erleuchtung kam durch die Auswechslung dieses Springers gegen einen
Turm. In kürzester Zeit war Diagramm VI geboren.
VI Carl Bilfinger
Hans Selb
87Ästhetik
und Ornamentik |
1. ...Txd5 2. Tg2 Td2# l. Txa4 Txd5 2. Te4 Ta5#
Von den sechs Bauern ist ein einziger übriggeblieben. Satz und Lösung bilden wie bei der
Urfassung ein Mattquadrat des weißen Turms, aber das schwarze Spiel ist vereinheitlicht
durch die analogen Turmentfesselungen 2.Tg2 und 2.Te4. Die Stellung ist lockerer, das
Spiel weiträumiger, die Mittel sparsamer.
Die Gegenüberstellung der Diagramme VII und VIII betrifft wie der
erste Vergleich eine Variation.
VII Hans Selb
2034 Feenschach 1954 |
1. ... f:xe8=L! 2. bl=S! De2# l. bl=S! fx:e8=T+! 2. Kf7 Dh5#.
Umwandlungstyp LT/SS
Mein Problem war die Beseitigung des La4 (wegen l. bl=L,S Dxa4 2. Da5 f:xe8=D#) und
die bessere Verwendung des Bb3 (gegen l.bl=L,S Dx:a4 usw.). Nach vielen vergeblichen
Experimenten kam ich schließlich auf die Idee, den Lh6 gegen einen Sd7 auszuwechseln. Nun
konnten auch die zuvor unterbeschäftigte Dd8 und der Tal die Plätze tauschen und die
Bauern b3 und c3 aktiviert werden. In diesem Fall brachte also die Auswechslung einer weißen
Figur gegen eine andere den entscheidenden Durchbruch.
VIII Hans Selb
105Ästhetik und
Ornamentik |
1. ... f:xe8=L! 2. bl=S! De2#, l.bl=S! fx:e8=T+! 2. Kf7
Dh5#. Umwandlungstyp LT/SS
IX Hans Selb
134a Ästhetik
und Ornamentik |
h#2*
a)Dia
b) wBg6 nach h6 |
a) 1. ... f:xe8=D! 2. el=L! Da4#, l. el=T! f8=L! 2. Te4
Lh6#; Typ DL/LT; b) 1. ... fxe8=D 2. e1=L Da4# 1. e1=T f8=S 2. Te4 Sg6# Typ DS/LT
Allumwandlung.
Die Nr 134a meines Buchs stellt einen schwarzen Anti-NL-Blockzyklus dar: Lg4 blockt Sh2
gegen l.Sg4 + Satzspiel, Sh2 blockt Bh3 gegen l. h2 + Satz, Bh3 blockt Lg4 gegen l. Lh3 +
Satz. Es handelt sich also um einen wohl neuartigen "verborgenen" Zyklus.
Nachdruck aus Ästhetik und Ornamentik von Hans Selb
Seite 212-215
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