Eine kleine Geschichte des Schachproblems
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Nr. IV Conrad Bayer Britisches Turnier 1867 1. Preis |
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#3 |
Von den Nebenvarianten 1. Dh5 Kxe8 2. Lf5+ Kd8 3. Lc7 1... Lxe4 2. Dxf7 Kxd6 3. Dd/e5 und dem Drohspiel 1. ... bel Lc6+ Kxd6 3. Dd5# hebt sich als Haupt- und Ideevariante 1. ... Lxh5 2. Le7! mit dem wiederum stillen zweiten Zug und den daraus entsprießenden kleineren Verästelungen deutlich ab. Alle diese Möglichkeiten muß der Löser wohl oder übel genau durchanalysieren, bevor er den Sinn des Schlüsselzuges erkennen kann und die Lösung als richtig bestätigt findet. Durch den Grazer Johann Berger (Nr. V),
Nr. V Johann Berger Düsseldorfer Schachkongress 1863 1. Preis |
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#4 |
1. Da8 (2. Sg4+ Ke4 3. Dxb7#) Sxc5 2. Te3+ Sxe3 3. Lxd4
Kxd4 4. Da1#
den einflußreichen Redakteur der ,,Deutschen Schachzeitung", wird später diese
typische Art zu komponieren verfeinert, unentwegt praktiziert und propagiert am Ende gar
kodifiziert, bis sie fast zur Manier erstarrt. Höhepunkt aber und zugleich Abschluß der
großen Epoche des analytischen Variantenproblems der sogenannten alten deutschen Schule
stellt das Werk des Stuttgarters Philipp Klett dar. Einem Löser von heute ist einfach
nicht zuzumuten, sich mühsam durch das Variantengestrüpp zum Beispiel der Nr. VI
Nr. VI Philipp Klett Akad. Monatsheft f. Sch. 1897 |
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#4 |
1. Da8 (droht 2. Dc6+ Kf5 3. Kd7) Th4 2. Sg4 Kf5 3.
Sxg3+
hindurchzuarbeiten. Nicht weil der gewiß recht hohe Schwierigkeitsgrad seine Fähigkeiten
überstiege, sondern weil hier weniger die Tiefe der Kombination als vielmehr ihre
zähflüssige Breite das Hindernis ist das zu überwinden unangemessen viel Zeit kostet
Für das Gebotene einen solchen Preis zu zahlen, ist kaum mehr jemand geneigt.
Wer auch hätte heute so gute Nerven, daß er am Konstruktionsbrett bei der Zähmung derartig vielgliedriger Ungeheuer die rechte Freude empfinden könnte? So nimmt es nicht wunder, daß das im Hauptspiel mattreine Variantenproblem bei anderen, etwa bei Adolf Bayersdorfer, später bei Dr. Hermann von Gottschall (Nr. VII),
Nr. VII Hermann von Gottschall Deutscher Schachbund1925 1. ehrende Erwähnung |
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#3 |
1. Lh5 (2. Dh1+) Te3 2. Db5+ Ke4 3. d5 1. ... Kc6 2.
Db5+ Kxb5 3. Le8 1 ... Lxf4 2. Dh1+ Txh1 3. Lf3#
Ferdinand Möller und Otto Fuß wieder leichter zugänglich, spritziger, beschwingter,
weniger robust und schwerblütig - kurzum: anziehender ist. Des Schaffenden wie des
Nachspürenden Mühe entspricht der Lohn; man vergleiche Nr. VIII.
Nr. VIII Otto Fuß Gudehus- Jubiläums-Turnier 1932 2. ehrende Erwähnung |
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#3 |
1. a3 (droht 2. Dd7+ Kc4 3. Sa5) 1. ... Sd3 2. La2+ Ke4
3. Sd6# 1. ... Sf5 2. La2+ Ke4 3. Sd6# 1. ... Kxe6 2. La2+ Kf5 3. Sd6# 1. ... Lxe6 2. Db5+
Kxd4 3. Dc5#
Einen weiteren Vorteil bietet dieser Stil: Er erlaubt das Prinzip der Mattökonomie auf
mehrere Varianten anzuwenden. In den Abspielen einschließlich der Drohung ergeben sich
Schlußstellungen, in denen alle weißen Offiziere (der König ausgenommen) am Matt
mitwirken, und jedes mögliche Fluchtfeld ist dem schwarzen König nur aus jeweils einem
einzigen Grunde verwehrt.
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